Marcel Wüst Radprofi von 1989 bis zum 11.8.2000, Sturz in Issoire / Frankreich
Als kleiner Junge wollte der Kölner schon Radprofi werden – diesen Traum hat sich Marcel Wüst erfüllt und er war sich immer bewusst, dass es ein unglaubliches Privileg ist, seinen Kindertraum zu verwirklichen.
Als Radprofi erreichte er alles, was ihm aufgrund seiner genetischen Veranlagung möglich war: 110 Siege, insgesamt 14 Etappen bei den großen Landesrundfahrten Giro d’Italia, Tour de France und Vuelta a Espana – nur das Ziel auf allen Kontinenten der Erde zu siegen erreichte er nicht, denn er startete nie in Asien. Bei der Vuelta im goldenen Spitzenreiter-Trikot einen Etappensieg zu feiern und bei der Tour 2000 an seinem 4. Tag im Bergtrikot einen Massensprint zu gewinnen, waren dabei ganz besondere Highlights.
Trotz des abrupten Endes seiner Karriere durch seinen Unfall, bei dem er die Sehkraft auf seinem rechten Auge komplett verlor, war es doch auch ein Neustart in seine Karriere nach der Karriere. Als Pressesprecher des Teams Coast um Jan Ullrich (2002 – 2003) und als ARD Radsportexperte (2001 – 2009) sammelte er viele Erfahrungen im Medienbereich und ist auch jetzt noch sehr umtriebig. Als Tester der Arbeitsgeräte der Radprofis für die englische sowie deutsche Version des Radmagazins Procycling, oder als Anbieter von „ganz besonderen Radcamps“ auf Mallorca in seiner Casa Ciclista – Klasse statt Masse in ganz besonderem Ambiente.
Die Teilnahme bei diversen Jedermannrennen, wo er „als Coach im Rennen“ durch gezielte mentale Unterstützung schon einige Sportler zu persönlichen Bestleitungen verhalf, machen ihm ganz besonders Freude. Denn hier kann er seine große Erfahrung eins zu eins weitergeben. Sport im allgemeinen spielt in seinem heutigen Leben immer noch eine große Rolle, denn der ist, so Wüst, „gut für den Körper, aber noch besser für den Kopf!“